Ein kleines Wäldchen, welches direkt an eine Wohngegend grenzt
Nachdem sie außer Sichtweite jeglicher Häuser war, beschleunigte sie ihre Schritte. Sie verschwand zwischen Bäumen und Büschen und war nahe dran, jegliche Kontrolle über sich zu verlieren, als sie das rauschende Blut eines rennenden Kaninchens wahrnahm. Oh, Néwes,..., wie konnte sie nur so leichtsinnig gewesen sein, seelenruhig in einem Pub zu sitzen, voller Zauberer und Hexen und Schüler?
Sie lief schneller,sodass sie nur als Schemen ausmachbar war, die Tasche hinderte sie am Laufen, also ließ sie sie fallen und mit ihr den Mantel, in dem Néwes sich befand, er würde schon zurecht kommen. Die Sachen gaben ein dumpfes Geräusch von sich und wirbelten ein paar Schneeflocken auf.
Sie musste dem Kaninchen näher sein als erwartet, denn es kreuzte verschreckt ihren Weg und sie konnte laut und deutlich sein Blut pumpen hören. Urplötzlich stoppte der Vampir und verharrte,die Ohren spitzten sich und sie wartete. Sie schien mitten im Wald zu sein, denn vor ihr breitete sich eine kleine Lichtung auf, der Schnee glitzerte in der Sonne und Stella verzog leicht das Gesicht, verhielt sich aber mit angespannten Mukeln still an ihrem Platz. Sonne,...., ein Zweig knackte und ein Reh kam auf die Lichtung gestackst, mit seinen dünnen Beinen versank es förmlich im Schnee, das nussbraune Fell war zerzaust und voller Flocken, die langsam schmolzen und die Tierhaare dunkler färbten. Na, wer sagt's denn, ihre Augen folgten den unbeholfenen Bewegungen des Waldtieres, die Pupillen färbten sich angesichts der Mahlzeit dunkler, als sie eigentlich waren und mit einem kräftigen Sprung löste sie sich vom Boden.
Ein paar Vögel flogen überrascht aus ihren Verstecken, sodass es raschelte und ein paar Nadeln von umstehenden Bäumen fielen zu Boden. Stella kniete über das Reh gebeugt, welches mit leerem Blick in die Ferne sah.
Nachdem sie fertig war, ließ sie die noch warme Leiche im Schnee versinken, wo sie sicherlich schnell abkühlen würde, auch wenn sie die weiße Pracht um sich zunächst zum Schmelzen brachte. Wer würde hier schon vorbeikommen? Oder die zwei Einstiche am Hals des Rehs bemerken?
Mit dem Handrücken wischte Stella sich vergeudetes Blut aus den Mundwinkeln, dann machte sie sich auf den Rückweg zu Néwes und ihren Sachen. Auf dem Weg begannen ihre Augen sich langsam heller, leicht golden zu färben und ihr Gesichtsausdruck wirkte entspannt und zufrieden
tbc:Bahnhof